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Azawakh

Azawakh

URSPRUNG: Mali.

PATRONAT: Frankreich.

VERWENDUNG: Jagd auf Sicht. Die Nomaden sehen in ihm zudem Prunktier und Gefährte.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS

Es handelt sich hierbei um einen afrikanischen Windhund afro-asiatischen Modells, der in Europa gegen 1970 erschien. Er stammt aus dem Becken des mittleren Niger, u.a. aus dem Tal des Azawakh. Seit Hunderten von Jahren ist er der Begleiter von Nomaden der Süd-Sahara.

ALLGEMEINE ERSCHEINUNG

Besonders hochläufig und elegant, vermittelt der Azawakh-Windhund insgesamt den Eindruck hohen Adels. Knochengerüst und Muskulatur bleiben unter dünnem und trockenem Bindegewebe sichtbar. Dieser Windhund ist hochläufig und sein Körper lässt sich von einem hochgestellten Rechteck umschreiben.

WICHTIGE KÖRPERPROPORTIONEN:

  • Körperlänge / Widerristhöhe: 9:10 Bei Hündinnen kann dieses Verhältnis leicht überschritten werden.
  • Brusttiefe / Widerristhöhe: etwa 4:10.
  • Fanglänge / Kopflänge: 1:2
  • Schädelbreite / Kopflänge: 4:10

VERHALTEN UND WESEN

Lebhaft, aufmerksam, distanziert; Fremden gegenüber ist er reserviert, manchmal sogar unnahbar, aber er kann zu Leuten, die er anzunehmen geruht, sanft und liebevoll sein.

KOPF

Er ist lang, fein, trocken, ziseliert, ziemlich schmal, dabei ohne Übermass.

SCHÄDELREGION

Der Schädel ist nahezu flach, eher länglich. Die Schädelbreite muss deutlich weniger als die halbe Kopflänge betragen. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang verlaufen oft nach vorn leicht divergent. Augenbrauenbögen und Stirnfurche sind wenig ausgeprägt. Der Hinterhauptkamm hingegen tritt deutlich hervor und der Hinterhaupthöcker ist ausgeprägt.
Stop: Sehr wenig ausgeprägt.

GESICHTSREGION

  • Nase: Die Nasenlöcher sind gut geöffnet. Der Nasenschwamm ist schwarz oder braun.
  • Fang: Lang, gerade, nach vorne ohne Übertreibung sich verjüngend.
  • Kiefer: Lang und kräftig.
  • Wangen: Flach.
  • Gebiss: Scherengebiss.
  • Augen: Mandelförmig, ziemlich gross. Ihre Farbe ist dunkel oder bernsteinfarben. Die Lider sind pigmentiert.
  • Ohren: Ziemlich hoch angesetzt. Sie sind dünn, immer herabhängend und flach, mit ziemlich breiter Basis, am Schädel anliegend, niemals ein «Rosenohr». Sie haben die Form eines Dreiecks mit leicht abgerundeter Spitze. Ihre Basis richtet sich beim aufmerksamen Windhund auf.

HALS

Gut abgesetzt, lang, dünn und muskulös, leicht gebogen. Die Haut ist dünn und bildet keine Wamme.

RUMPF

Obere Linie: Nahezu gerade verlaufend, horizontal oder zur Hüfte hin leicht ansteigend.

Widerrist: Gut hervortretend.

Lende: Kurz, trocken und oft leicht gewölbt.

Hüfthöcker: Deutlich hervortretend und stets auf gleicher Höhe mit dem Widerrist oder höher liegend.

Kruppe: Schräg, aber nicht zu stark abfallend.

Vorbrust: Nicht sehr breit.

Brust: Von gut entwickelter Länge, tief, jedoch nie bis zu den Ellenbogen hinabreichend. Sie ist nicht sehr breit, muss aber für das Herz genügend Volumen bieten; deshalb darf sich der Brustkorb gegen das Sternum hin nicht plötzlich verengen.

Rippen: Lang, sichtbar, leicht und regelmässig bis zum Brustbein hin gerundet.

Untere Linie: Der Brustbeinbogen ist betont und geht ohne Unterbruch in den bis sehr hoch unter die Lendenwölbung aufgezogenen Bauch über.

Rute: Tief angesetzt, lang, dünn, trocken und schlank auslaufend. Sie ist vom gleichen Haar wie der Körper bedeckt und trägt an der Spitze einen weissen Pinsel. Sie ist herabhängend mit leicht aufgebogener Spitze; wenn der Hund erregt ist, kann sie über der Horizontalen getragen werden.

GLIEDMASSEN

VORDERE GLIEDMASSEN:

Gesamtansicht: Lang, dünn, fast völlig senkrecht gestellt.

Stellung: Absolut gerade und senkrecht.

Schultern: Lang, trocken bemuskelt und, im Profil betrachtet, wenig schräg gestellt. Der Winkel Schulterblatt-Oberarmknochen ist sehr offen (ungefähr 130°).

Pfoten: Von rundlicher Form, mit dünnen, engstehenden Zehen; die Ballen sind pigmentiert.

HINTERE GLIEDMASSEN:

Gesamtansicht: Lang und trocken.

Stellung: Absolut gerade und senkrecht.

Oberschenkel: Lang, mit hervortretender, trockener Bemuskelung. Der Winkel Hüftbein-Oberschenkelknochen ist sehr offen (ungefähr 130°).

Kniegelenk: Der Winkel Oberschenkelknochen-Schienbein ist sehr offen (ungefähr 145°).

Hintermittelfuss: Fusswurzel und Hintermittelfuss sind gerade und trocken, ohne Afterkrallen.

Pfoten: Von rundlicher Form. Die Ballen sind pigmentiert.

GANGARTEN

Immer sehr geschmeidig, vor allem im Trab und Schritt mit hoher Aktion der Läufe. Sprunghafter Galopp. Der Azawakh vermittelt sehr den Eindruck von Leichtigkeit und Elastizität.
Der Bewegung kommt bei dieser Rasse essentielle Bedeutung zu.

HAUT: Dünn, am gesamten Körper straff anliegend.

HAARKLEID

Haar: Kurz, dünn, am Bauch bis zur Haarlosigkeit reduziert.

Farbe: Fauve, die Scheckung ist auf die Gliedmassen beschränkt. Alle Farbnuancen vom hellen Sandfarben bis zum dunklen Fauve sind zulässig. Der Kopf kann eine schwarze Maske zeigen oder auch nicht und die Blesse zeigt sich sehr unregelmässig. Zur Farbausstattung gehört ein weisser Brustfleck und ein weisser Pinsel an der Rutenspitze. Alle vier Gliedmassen müssen weisse «Stiefel» aufweisen, zumindest müssen an den Pfoten Spuren von Weiss vorhanden sein. Schwarze Stromung ist zugelassen.

GRÖSSE UND GEWICHT

Widerristhöhe:

  • Rüden: zwischen 64 und 74 cm
  • Hündinnen: zwischen 60 und 70 cm

Gewicht:

  • Rüden: ungefähr 20 bis 25 kg
  • Hündinnen: ungefähr 15 bis 20 kg

FEHLER

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  1. Allgemeine Erscheinung: schwer.
  2. Körper zu lang.
  3. Schädel zu breit.
  4. Betonter Stop.
  5. Hüfthöcker deutlich tiefer liegend als der Widerrist.
  6. Starke Depigmentierung.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER:

  1. Mangel an Typ (insbesondere, wenn dies auf eine jüngst erfolgte Kreuzung mit einer anderen Rasse hinweist).
  2. Abweichung in der Grösse um mehr als 3 cm von der Standardnorm.
  3. Nicht unfallbedingte, starke anatomische Missbildung.
  4. Nicht erworbene, zur Invalidität führende Anomalie.
  5. Jeder erkennbare erheblicher Mangel.
  6. Rippen, die im unteren Brustbereich nach innen gewölbt sind, so dass die Brust das Aussehen eines «Geigenkasten» annimmt.
  7. Vor- oder Rückbiss.
  8. Drahthaar oder halblanges Haar.
  9. Nicht standardgerechtes Haarkleid.
  10. Fehlen von irgendwelchen weissen Abzeichen an einer oder mehreren Gliedmassen.
  11. Helles Auge, sog. Raubvogelauge.
  12. Panisch-ängstliches oder bis zum Angriff aggressives Wesen.
  13. N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte, völlig ins Skrotum abgestiegene Hoden aufweisen.


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