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Der Weisse Schäferhund

Der Weisse Schäferhund

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Der Weisse Schäferhund

Der Weisse Schäferhund ist wohl das Musterbeispiel von Unfähigkeit der allein in der Welt anerkannten FCI. Was sagte dazu der Bundesverfassungsgerichtshof in Karlsruhe: diese Behauptung wäre sittenwidrig. Die Zweigstellen des FCI in Deutschland VDH wie in Österreich der ÖKV haben in Erfüllung der Unterordnungspflicht den Weissen auf die Abschussliste gesetzt. Für den VDH besonders pikant, streitet man doch noch immer wegen der Zuständigkeit mit Frankreich über den Pudelstandard, so begeht man beim Deutschen weissen Schäferhund glatte Kindesweglegung. Dieses Findelkind nahm nun auch die EHU – Europäische Hundesport Union – unter ihre Fittiche, nicht nur die Farbe auch die Haarvariante Langstockhaar ist seit 1990 zugelassen. Die Namensänderung Amerikanisch Canadisch kann wohl nur als Notlösung angesehen werden, die Wiege stand in Deutschland. Frau Smeibildo hat dies in der Informationsbroschüre «Weisse Schäferhunde» festgehalten. Eigene Recherchen führten zum Klassiker der Kynologie «Lexikon der Hundefreunde», Band 2 Seite 1128, Ausgabe 1932. Prof. DDr. med. vet. Emil Hauck legt darin fest, neben anderen Rassen auch der Deutsche Schäferhund wird rein weiss gezüchtet, dürfte keinen gelblichen Anflug haben . Genau dasselbe sagte der Nestor des Deutschen Schäferhundes, Rittmeister von Stephanitz um die Jahrhundertwende. Schon 1882 wurde in Hannover erstmals der Weisse ausgestellt. Nach mehr als 100 Jahren kann oder will sich niemand daran erinnern. Was für Geistesblitze sitzen in den obersten Körperschaften? Wir, die Nichtanerkannten mussten für eine längst fällige Regelung zugunsten der Weissen eintreten, der lebende Beweis dessen, die FCI braucht einen Gegenverband zur Erhaltung des Gleichgewichtes und der Ordnung.

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Idealisten haben die Zucht hochgehalten und in Europa und Übersee ausgebaut. Überregional allerdings wurde kein Zusammenschluss erzielt, man arbeitete nebeneinander, fallweise sogar gegeneinander . Ein Spezialverein, der pro Ahnentafel Oe Schilling 1000.00 fordert, hat keine Lebensberechtigung. Damit ist zumindest in Österreich Schluss . Die ÖHU dient der Rasse, nicht jedoch der Kasse!


Chronic

In der Geschichte der Züchtung dieser Rasse sind folgende Daten hervorzuheben:

  • 1882 – Auf einer Ausstellung in Hannover wurde ein Weisser Schäferhund ausgestellt. Greif ist der erste dokumentierte Weisse Schäferhund an Ausstellungen 1891 – 1894. Weisse Schäferhunde in verschiedenen Grössen und Typen scheinen ziemlich allgemein in Deutschland zu sein. Die Phylaxgesellschaft, eine Organisation deutscher Fanatiker, wollte verschiedene Schäferhunde Blutlinien kreuzen, um eine bessere Rasse zu bekommen.
  • 1899 – Kapitän Max von Stephanitz, der Interesse an der Züchtung von Weissen Schäferhunden hatte, kaufte Hektor Linksrhein (Horand von Grafrath). Durch intensive Züchtung mit diesem Hunde schaffte von Stephanitz den Prototyp der deutschen Schäferhunderasse. Da Hektor übermässig weisse Gene in seiner Blutlinie hatte, ist es nur natürlich, dass er sie an seine Nachkommen weitergab. Somit ist Hektor nicht nur der Stammvater der Deutschen Schäferhunde, sondern auch im Grunde genommen der, der weissen Schäferhunde. Von Stephanitz und Artur Meyer gründeten den Deutschen Schäferhundeverein.
  • 1912 – Ann Tracy aus New York gründete Amerikas ersten Deutschen Schäferhundeverein. Sie importierte die besten deutschen Zuchttiere. Weisse Welpen tauchen gleich beim ersten Wurf auf.
  • 1917 – The American Kennel Club (AKC) registriert den ersten Weissen Schäferhund aus Tracy’s Zucht. Ihr Rüde Stoni Hurst Edmond zeugt Welpen, die ins ganze Land und nach Canada gehen.
  • 1920 – H.N. Hanchett of Minneapolis, Minnesota, wurde der erste Einführer von Weissen Schäferhunden.
  • 1921 – Von Stephanitz publiziert sein 776 Seiten umfassendes Buch über Deutsche Schäferhunde mit einem Foto von dem gefeierten Weissen Schäferhund Berno von der Schneewiese, ein direkter Nachfahre von Hektor.
  • 1920 – 1930 – Deutsche Schäferhunde wurden hauptsächlich bekannt in Amerika durch den Film. Rin-Tin-Tin und Stronghaart werden regelrechte Stars. Rin-Tin-Tin, dessen Geschichte hauptsächlich von Soldaten erzählt wurde, die von deutschen Kriegsschauplätzen zurück kamen, wurde ein absoluter Star.
    Wie auch immer, Rin-Tin-Tin war kein registrierter Deutscher Schäferhund. Welpen, die von diesen Hunden abstammten, insbesondere die Weissen, gewannen famose Preise.
  • 1947 – Das Buch «Der komplette Deutsche Schäferhund» von Milo Denlinger mit Bildern von Weissen Schäferhunden aus Norddeutschland wird herausgebracht.
  • 1950 – Mit der Einführung des Fernsehens in Amerika und England wurden Weisse Schäferhunde für ein grosses Publikum bekannt. Andere Hunde gewannen grosse Gehorsamsprüfungen. Die Bedeutung dieses Hundes wurde weltbekannt.
  • 1960 – Mit zunehmender Beliebtheit der Weissen Schäferhunde kam es zu Streitigkeiten zwischen den Züchtern der Weissen Schäferhunde und der Deutschen Schäferhunde. Genetische Probleme bei den Deutschen Schäferhunden wurden auf den Weissen Schäferhund abgeschoben. Während dieser Zeit wurde in Deutschland eine Kampagne gestartet, den Weissen Schäferhund zu verbieten. Liebhaber des Weissen Schäferhundes sind verwundert, da es Weisse Schäferhundearten schon mehr als 2000 Jahre gibt. Wie konnten sie mit einem Mal so unbeliebt werden?
  • 1964 – Liebhaber des Weissen Schäferhundes in Sacramento bilden den ersten Weissen Schäferhund Club der Welt, um die Interessen dieser Hundeart zu schützen.
  • 1968 (09. April) – Der amerikanische Kennel Club (AKC) disqualifiziert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schäferhundeverein (SV), Augsburg, die Weissen Schäferhunde von der Ausstellung und verweigert die Eintragung «Weisser Deutscher Schäfer» in das Zuchtbuch.
  • 1969 – Liebhaber des Weissen Schäferhundes in ganz Amerika sind besorgt über die Entscheidung und folgen dem Vorbild von Sacramento und bilden den Weissen Schäferhundeclub von Amerika. Überall in Amerika entstehen neue Clubs für den Weissen Schäferhund. Es erfolgt die Gründung des White German Dog Club of America.
  • 1970 – Das Buch «Unbesiegbare Weisse Schäferhunde» von Dr. Peter L. Neufeld wird herausgegeben.
  • 1970 Close Country Organization of FCI in Switzerland Frau Agate Burch lebte in Amerika und brachte den Weissen Schäferrüden «Lobo White Burch» AKC Studbook Nr. 727466 in die Schweiz, als sie wieder in ihre Heimat übersiedelte. Der Rüde war am 5. März 1966 geboren und hatte also noch ein AKC Pedigree, da diese erst 1968 von dem American Kennel Club verweigert wurden. Da die SKG als Schweizer Geschäftsstelle der Fédération Cynologique Internationale (FCI) mit dem American Kennel Club (AKC), der nicht Vollmitglied der FCI ist, sogenannte Anerkennungsverträge hatte, konnte der Weisse Deutsche Schäferhund offiziell in das SKG Hundestammbuch (SKG-SHSB) eingetragen werden unter der Nummer SHSB 185624. Solche «Anerkennungsvertäge werden von der FCI mit anderen Verbänden «kartellmässig» abgeschlossen, um sich die Marktlage mit dem Geschäft der Ahnentafeln zu sichern. Diese kostenpflichte Eintragung und Umschreibung der Zuchtbuchnummer wurde von Frau Burch deshalb vorgenommen, da diese Mitglied im Schäferhunde Club (Sektion der SKG) war und mit diesem Rüden an Prüfungen teilnehmen wollte, was sie auch mit Erfolg tat. Für den Standard des Deutschen Schäferhundes in der FCI zuständig ist der Schäferhunde Verein (SV), Augsburg, Mitglied des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen). Zum Zeitpunkt der Umschreibung war bereits auch für den AKC und natürlich auch für FCI Landesgeschäftsstellen klargestellt, dass der SV den Deutschen Weissen nicht anerkennt und «weiss» als eine Fehlfarbe betrachtete. Trotzdem wurde Lobo ins SKG SHSB eingetragen. Erwähnenswert wäre dazu vielleicht noch, dass Frau Burchs Nachbarin «Elisabeth Mach, Wilen», eine SKG Funktionärin war, bzw. Richterin für Pudel und selbst Pudelzüchterin und sehr gute Beziehungen zum SKG Sekretariat besass. Der damalige «kompetente» Stammbuchführer Hans Räber in Ausübung dieses Vereinsamtes setzte sich also einerseits vermutlich über die in der FCI geltenden internen Regeln und Abmachungen zugunsten «dieser Rasse» hinweg. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Rüden Lobo zur Zucht zu sperren. Nachbarin Elisabeth Mach, nicht unbedingt überall beliebt, von vielen oftmals als Hundehändlerin und Importeurin für Pudel nun auch für Weisse Schäferhunde beschimpft, kaufte darauf 1971 Frau Burch eine Weisse Schäferhündin aus dem Englischen Kennel Club (KC) White Lila of Blink-Bonny. Auch diese Hündin wurde wieder in das Zuchtbuch eingetragen, die Umschreibegebühren wurden von der SKG kassiert und die Hündin hatte nun die SKG-SHSB Nr. 303986, auch mit dem Vermerk «zur Zucht gesperrt»! Von ihrer Nachbarin Frau Mach zum Züchten überredet, hatte Frau Agathe Burch trotzdem regelwidrig einen Wurf Weisse Schäferhunde, obwohl die Elterntiere von der SKG zur Zucht gesperrt ins Hundestammbuch eingetragen wurden. Dieser Wurf fiel unter die Kompetenz des Schäferhundeclub (SC), Sitz jeweils am Wohnort des Präsidenten; dazumal von 1964 – 1976 Herr Karl Iseli, Zürich. Der für Würfe zuständige Schäferhunde Club verweigerte zu Recht die Eintragung dieses Wurfes in das Zuchtbuch der SKG, worauf dieser dennoch von der SKG selbst im Register – Anhang des SKG Zuchtbuches eingetragen wurde unter dem Zwingernamen «Shangrila’s». Registerhunde nennt man auch 2.klassig und gemassregelt. 1976 importierte Frau Burch noch die Hündin White Beauty California, die nun kein AKC Pedigree mehr hatte, jedoch gegen gutes Geld (Gebühren) wieder ins Anhangregister der SKG eingeschrieben wurde. Die danach fallenden Würfe von Frau Burch wurden nun nicht mehr ins Zuchtbuch bzw. Anhangregister aufgenommen. In der Folge war das Kapitel Weisser Schäferhund in der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) abgeschlossen und Frau Burch wanderte wieder nach Amerika aus.
  • 1971 – Kanadische Weisse Schäferhunde Liebhaber gründen in Ontario den Weissen Schäferhundeclub.
  • 1973 – Der Club in Ontario wird der Weisse Schäferhundeclub von Canada und übernimmt alle nationalen Pflichten in Canada.
  • 1977 – Endgültige Namensänderung des «White German Dog Club of America» in «White German Shepherd Dog Club International (WGSDCI)». Dieser Club zählte 1990 12 Club Sektionen.
  • 1980 – Der Canadische Kennel Club wird vom Deutschen Schäferhundeclub (SV) (WUSV Mitglied) gebeten, die Weissen von der Ausstellung zu disqualifizieren.
  • 1980 – Züchter Kurt Kron, Ebikon (Schweiz), Mitglied des Schweizerischen Rassehunde Zucht Verbandes (SRZ). Der SRZ ist einer der verbandsoffenen und zur verbandsgeschlossenen SKG konkurrierender Verband in der Schweiz. Angeschlossen ist dieser eingetragene Verein der Dachorganisation UCI – United Kennel Clubs International, Sitz Wiesbaden, Deutschland. Er verzeichnet am 3. April 1980 einen Wurf aus der Hündin Shangrila’s Sweety-Girl (Burch) und einem UCI Rüden Kokes Mahalo UCI – ZBNR 780108.
  • ehu logoDie UCI weder die doch etwas grössere EHU, beides verbandsoffene Dachverbände für Rassehundezucht und Hundeliebhaber haben fast keine gegenseitige Anerkennungsprobleme von Hunden zu Zucht oder Ausstellungen. Beide stehen in Konkurrenz zur FCI, welche mit dem unsittlichen Wettbewerb der Anerkennung ihre eigenen Mitglieder nötigt. Beide Verbände verzeichnen bereits seit 30 Jahren Weisse Schäferhunde an ihren Ausstellungen, die unter Deutsche Schäferhunde liefen.

  • 1981 – Als Antwort auf hunderte von Briefen disqualifizierte der Canadische Kennel Club die weisshaarigen Schäferhunde nicht vom Ausstellungsring. Aber sie werden noch immer nicht als richtige Schäferhunde angesehen und darum nicht zu allen Ausstellungen zugelassen. Der Weisse wird im Canadian Kennel Club Register weiterhin als deutscher Schäferhund geführt.
  • 1982 – (März) Einstimmig an der Jahreshauptversammlung der UCI, unter Präsident Josef Klee, wurde der A.C. Weisse Schäferhund als eigenständige Rasse anerkannt. Erreicht wurde dies durch Herrn Martin Faustmann, Züchter und Herausgeber des Buches «Die Wahrheit über den Amerikanisch-Canadischen Weissen Schäferhund». Am 8. Mai 1982 gründete der Deutsche Martin Faustmann den WSV Weisse Schäferhunde Verein e.V., Kaarst.
  • 1983 – Namensänderung in Deutschland auf Amerikanisch-Canadisch Weisser Schäferhund. Erste Importe aus Amerika und Canada.
  • 1984 – Übergabe des WSV, Weisse Schäferhundeverein e.V., Kaarst, wegen Unstimmigkeiten und Neugründung durch Martin Faustmann ACWSR Amerikanisch-Canadische Weissen Schäferhunde- Rasse Verein e.V. Deutschland.
  • 1984 – WSU Weisse Schäferhunde Union e.V. durch Frau Erika Meinert.
  • 1989 – GWS Gesellschaft für Weisse Schäferhunde, Jürg Eprecht. Im Handelsregister eingetragener Verein.
  • 1990 – Premiere der weissen Schäferhunde an der internationalen ÖHU Ausstellung A-Ried, Ausstellungsleiter Armin Hackl.
  • 1990 – Offizielle volle Anerkennung durch die Österreichische Hundesport Union (ÖHU) und die Europäische Hundesport Union (EHU).
  • 1991 – GWS wird in die SKG (FCI) als Sektion aufgenommen. Weiterhin durch die FCI nicht anerkannt, wird der von der GWS ausgearbeitete Rassestandard von der SKG gutgeheissen …?!
  • 1994 – I. Wurfeintragung im Österreichischen Hundezuchtbuch (ÖHU) Wurfstärke 4 Rüden und 4 Hündinnen.
  • 1995 – Aufnahme via SYC des Weisser Schäferhunde Club Schweiz (WSS) in der ÖHU.
  • 1996 – Aufnahme in der ÖHU des ACWSRV Austria, Vors. Regina Smeibildo, A-7032 Sigless, Hauptstr. 50.
    Um trotz allem neutral informieren zu können, haben wir uns entschlossen, diese Chronik hier (1996) zu beenden. Damit sollen auch die Detail der Streitigkeiten zwischen den einzelnen Vereinen (sehr zum Leidwesen dieser herrlichen Hunde) ungenannt bleiben.
    Wir danken Rolf Wirth nicht nur für diese Chronik, die er für den WSS geschrieben hat, sondern auch für all die vielen anderen Dinge, die er für unseren Verein geleistet hat. Wir hoffen gleichzeitig, dass er uns diese eigenmächtige Kürzung seines Artikels verzeiht.
    2000, Der Vorstand des WSS

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