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Xoloitzcuintle

Xoloitzcuintle

URSPRUNG: Mexiko.

ERWÄHNENSWERTES: Der Xolo auch Perro Pila (kahler Hund) oder mexikanischer Nackthund genannt, ist wahrlich nicht nur die aussergewöhnlichste sondern auch eine der seltensten Hunderasse mit nur knapp 100 Exemplaren weltweit. Fast 30 Jahrhunderte alt, findet man diese Hunde heute noch in den Anden bei Indios. Diese Hunde können in der Sonne bräunen und ist vermutlich das einzige Tier das dies kann (ausser der Spezies Mensch). Zu Zeiten der Azteken wurden ihm wegen seiner hohen Temperatur auch heilende Fähigkeiten zugesprochen. Tatsächlich benutzten die Azteken ihn als Wärmflasche. In der präkolumbianischen Mythologie wird der Xolo mit dem Gott des Todes «Xoloti», der die Seele des Verstorbenen zu seiner ewigen Ruhestätte begleitet, in Beziehung gebracht. Die Aufgabe hatte offensichtlich auch der Hund zu erfüllen; in mexikanischen und peruanischen Gräbern wurden zahlreiche Mumien und Skelette dieser Hunde gefunden.

Das fast völlige Verschwinden dieser Hunde wird dadurch erklärt, das im 16. Jahrhundert, nach Ankunft der spanischen Eroberer, die Zucht eingestellt wurde. Mehr noch, die Spanier merzten sie beinahe gänzlich aus. Später trugen die Nordamerikaner Handschuhe aus Xolo-Haut und trugen ebenfalls zur Ausrottung bei. Im Ersten Weltkrieg benützten Wissenschaftler die Haut des Xolos, die der des Menschen gleicht, für Experimente mit Giftgas. Erst seit 1950 versucht eine kleine Anzahl von Liebhabern diese Rasse zu fördern und zu retten.

VERWENDUNG: Standardgrösse Wach- und Schutzhund.

Miniaturgrösse Gesellschaftshund

KURZER HISTORISCHER ÜBERBLICK: Der Ursprung dieses Hundes liegt weit in der Geschichte zurück. Früher nährten sich die Eingeborenen von seinem Fleisch, welches sehr geschätzt war. Er wurde als irdischer Vertreter des Gottes «Xolotl» angesehen, von welchem offensichtlich sein Name stammt. Seine Aufgabe war, die Seelen der Verstorbenen bis zu ihrer ewigen Ruhestätte zu begleiten. Diese Rasse ist auch unter dem Namen «mexikanischer Nackthund» bekannt.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Es ist ein sehr attraktiver Hund: seine wichtigste und charakteristische Eigenart ist das vollständige oder fast vollständige Fehlen der Haare bei weicher und glatter Haut. Sein Körper ist harmonisch proportioniert, seine Brust breit, sein Rippenkorb geräumig, seine Gliedmassen und seine Rute lang. Seine Gestalt erinnert an einen Manchester Terrier.

WICHTIGE PROPORTIONEN: Die Körperlänge ist im Verhältnis von etwa 10:9 etwas grösser als die Widerristhöhe. Die Hündinnen dürfen etwas länger sein als die Rüden. Hunde mit langem schmalem Körper und kurzen Gliedmassen werden in ihrer Beurteilung herabgesetzt.

VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN): Stiller und ruhiger Hund, fröhlich, aufmerksam, aufgeweckt, gegenüber Fremden misstrauisch; guter Wächter, vorzüglicher Hausgenosse.

KOPF

Schädel: Seinem lupoiden Typus entsprechend ist, von oben gesehen, der Schädel breit und kräftig, und dennoch sehr elegant. Er verjüngt sich allmählich gegen den Fang zu. Der Hinterhauptskamm ist wenig ausgebildet.

Stop: Nur leicht, aber doch deutlich markiert. Die Begrenzungslinien des Nasenrückens und des Schädels sind fast parallel.

GESICHTSSCHÄDEL

Nase: Bei Hunden mit dunklem Haarkleid soll sie tief dunkel gefärbt sein, bei Hunden mit bronzefarbenem oder goldgelbem Haarkleid rosa oder kaffeebraun; bei gefleckten Hunden kommen depigmentierte Stellen vor.

Fang: Von der Seite betrachtet gerade; Ober- und Unterkiefer stark entwickelt.

Lippen: Straff anliegend.

Wangen: Wenig ausgebildet.

Zähne: Die Schneidezähne schliessen dicht in Form eines Scherengebisses. Vor- und Rückbiss sowie jede andere Stellungsanomalie der Kiefer sind als schwere Fehler einzustufen. Das Fehlen von Prämolaren und Molaren wird bei der Beurteilung nicht bestraft.

Augen: Von mittlerer Grösse, mandelförmig; sie drücken Aufmerksamkeit und Lebhaftigkeit aus; die Farbe der Augen ist entsprechend den verschiedenen Farben des Haarkleides vielfältig und geht von schwarz über kaffeebraun, braunrot und bernsteinfarben bis zu gelb. Eine möglichst dunkle Farbe wird vorgezogen, und beide Augen sollen gleichfarbig sein. Die Farbe der Augenlider geht von schwarz über braun bis zu grau; heller gefärbte oder rosafarbene Flecken an den Lidern sind zulässig, jedoch nicht sehr erwünscht.

Ohren: Die Ohren sind lang, gross und ausdrucksvoll, sehr elegant und von feiner Beschaffenheit; sie erinnern an die Ohren einer Fledermaus. Bei Aufmerksamkeit werden sie immer aufgerichtet getragen, wobei ihre Achse einen Winkel von 50-80o zur Horizontalen bildet. Hunde mit kupierten Ohren oder mit Hängeohren werden disqualifiziert.

HALS

Obere Linie: Hoch getragen, leicht gewölbt.

Länge: Verhältnismässig lang.

Form: Schlank, biegsam, gut bemuskelt und sehr elegant.

Haut: Am Hals ist die Haut fest, elastisch, doch gut anliegend und ohne Wamme. Die Welpen weisen am Hals Falten auf, welche jedoch mit zunehmendem Alter verschwinden.

KÖRPER: Kräftig gebaut.

Widerrist: Wenig ausgeprägt.

Rücken: Gerade. Die Rückenlinie erscheint absolut gerade; Hunde mit Senkrücken (Lordose) oder aufgezogenem Rücken (Xyphose) oder solche mit langem, schmalem Rücken und kurzen Gliedmassen sind unerwünscht.

Lenden: Kräftig und muskulös.

Kruppe: Die Profilinie der Kruppe ist leicht konvex; ihre Neigung bildet einen Winkel von ungefähr 40o zur Horizontalen. Sie ist kräftig gebaut, muskulös und leicht gerundet.

Brust: Von der Seite betrachtet ist sie lang und tief und reicht bis zu den Ellenbogen. Die Rippen sind leicht gewölbt, aber nie flach. Von vorne gesehen ist die Vorbrust angemessen breit; die Spitze des Brustbeins ist jedoch nicht vorragend.

Bauch: Die untere Begrenzungslinie verläuft elegant: sie beginnt unten an der Brust und folgt der aufsteigenden Linie des muskulösen und gut aufgezogenen Bauches.

Rute: Sie ist lang, dünn und mit einigen borstigen Haaren versehen; sie ist tief angesetzt, reicht bis zu den Sprunggelenken und verjüngt sich gegen die Spitze zu. In der Bewegung wird sie hoch und in Form eines Bogens getragen; sie ist nie über den Rücken gerollt; in der Ruhe ist sie hängend und endet mit einem leichten Haken. Unter gewissen Umständen wird die Rute von unten gegen den Bauch gepresst, was Scheuheit anzeigt.

Mexikanischer Nackthund

GLIEDMASSEN

VORDERHAND: Von vorne gesehen sind die vorderen Gliedmassen gerade, senkrecht, in guter Proportion und von guter Länge im Verhältnis zum Körper. Die Schultern sind flach und muskulös; die angemessene Winkelung des Schulterblatt-Oberarm-Gelenkes erlaubt einen freien und eleganten Vortritt. Die kräftigen Ellenbogen liegen dicht an der Thoraxwand; sie sind nie nach aussen gedreht.

HINTERHAND: Von hinten betrachtet sind die hinteren Gliedmassen absolut gerade und zueinander parallel, mit breiten, stark bemuskelten Keulen; niemals eng gestellt. Die Winkelungen des Becken-Oberschenkelgelenkes, des Kniegelenkes und des Sprunggelenkes sind angemessen offen, um eine freie und kräftige Aktion der Hinterhand zu gewähren. Kuhhessige Sprunggelenke sind streng zu bestrafen.

PFOTEN: Diese sind mittellang (Hasenpfoten); die gewölbten, dicht aneinanderliegenden Zehen sind mit etwas borstigem Haar versehen. Die Krallen sind kurz und von schwarzer Farbe bei Tieren mit dunklem Haarkleid; sie sind heller gefärbt bei bronzefarbenem oder goldgelbem Haarkleid. Die Ballen sind hart und, bei jeder Bodenbeschaffenheit, sehr widerstandsfähig. Die Zwischenzehen-Membranen sind gut entwickelt. Afterkrallen müssen an allen Extremitäten entfernt sein.

GANGWERK: Entsprechend seinen Winkelungen zeigt der Hund einen langen, eleganten und elastischen Schritt; der Trab ist rasch und fliessend, wobei Kopf und Rute immer hoch getragen werden.

HAUT: Wegen der vollständigen Haarlosigkeit hat die Haut bei dieser Rasse eine besonders grosse Bedeutung. Sie ist glatt und sehr sensibel bei der Berührung. Sie scheint wärmer zu sein, da die Wärme direkt ausstrahlt, während bei den behaarten Tieren die Wärmeausstrahlung sich zwischen den Haaren durch normale Lüftung verliert. Deshalb verlangt diese Haut mehr Sorgfalt, da sie den natürlichen Schutz gegen Sonnenbestrahlung und gegen die Unbill des Wetters entbehrt. Unfallnarben sind nicht zu bestrafen. Der Hund schwitzt an den Pfoten (an den Ballen und an der Interdigital-Membran), weswegen er fast nie hechelt.

HAARKLEID

BESCHAFFENHEIT DES HAARES: Die wichtigste Eigenart dieser Rasse ist das vollständige Fehlen von Haar am Körper (Nackthund); dennoch weist er einige kurze, borstige und dichtstehende Haare von irgendwelcher Farbe an der Stirne und am Nacken auf. Diese Haare dürfen niemals weder die Länge noch die weiche Textur der Kammhaare eines Chinesischen Schopfhundes (oder Tai-Tai) aufweisen. Häufig trifft man etwas rauhes Haar an den Pfoten und gegen die Spitze der Rute an. Wenn aber an diesen Stellen kein Haar vorhanden ist, ist dies kein Fehler. Hunde mit langem Haar werden disqualifiziert.

FARBE DES HAARES: Einfarbige Hunde und dunkle Farbtöne werden vorgezogen. Die Skala der Farben reicht von schwarz über schwärzlich-grau, schiefergrau, dunkel grau, rötlich, leberfarben, bronzefarben bis goldgelb. Es kommen auch gefleckte Exemplare vor, weisse Flecken mit eingeschlossen.

GRÖSSE: Es gibt zwei Grösse-Varietäten, sowohl für Rüden als auch für Hündinnen.

  • Varietät Standard: Von 35 bis 58 cm; eine Grösse bis zu 60 cm ist zulässig. Grössere Tiere werden disqualifiziert.
  • Varietät Miniatur:Im Maximum 35 cm Widerristhöhe.

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Kopf sehr breit;
  • Körper sehr lang;
  • Ängstlicher oder aggressiver Hund;
  • Übertriebener Pigmentmangel (Albinismus);
  • Haar an Stellen, welche im Standard nicht angeführt sind;
  • Haut schlaff, lose, mit Bildung von Falten;
  • Wamme;
  • Afterkrallen;
  • Augen heller Farbe, rund und vorquellend;
  • Kurze Rute;
  • Körper sehr lang und schmal mit kurzen Gliedmassen.

AUSCHLIESSENDE FEHLER:

  • Am ganzen Körper behaarte Hunde;
  • Kupierte Ohren, Hängeohren;
  • Vor- und Rückbiss;
  • Langer und weicher Haarschopf wie bei einem chinesischen Schopfhund;
  • Widerristhöhe grösser als 60 cm;
  • Kupierte Rute.

N.B: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, welche sich vollständig im Hodensack befinden.


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